In Anwesenheit zahlreicher Gäste gab Bürgermeister Franz Stahl heute Vormittag den offiziellen Startschuss für den Sanierungsbeginn des Luitpold-Theaters. In seiner Begrüßungsrede betonte er, dass die Stadt seit vielen Jahren umfangreich in den Erhalt und die Sanierung ihrer innerstädtischen Bausubstanzen investiere. „Nach dem Fischhofpark, dem Museum, der Fronfeste, der Alten Wagnerei, dem gerade wieder eröffneten Klettnersturm oder dem neuen Kletterzentrum setzen wir nun mit der Revitalisierung des Luitpold-Theaters einen weiteren innerstädtischen Meilenstein“, so der Bürgermeister. Dieser sei für ihn im besten Sinne des Wortes auch ein Schluss-Stein für ein ganzes Kultur- und Freizeitquartier.
Große emotionale Bedeutung
Franz Stahl betonte zudem, dass das Luitpold-Theater sicher nicht nur für ihn, sondern auch für viele Tirschenreuther von großer emotionaler Bedeutung sei. Peter Brückner vom verantwortlichen Planungsbüro Brückner & Brückner Architekten konnte dies nur bestätigen. Man brenne für dieses Projekt, würden sich mit dem Gebäu-de doch sehr viele und ausnahmslos positive Erinnerungen verbinden.
2019 durch Stadt erworben
Das Gebäude befindet sich seit 2019 im Besitz der Stadt. Noch im gleichen Jahr wurde eine Machbarkeitsstudie für eine künftige multifunktionale Nutzung unter Ein-bindung des Modernen Theaters Tirschenreuth (MTT) und der Braujuwaren in Auf-trag gegeben. Mit dem Ergebnis, dass die Studie noch im gleichen Jahr durch den Stadtrat einstimmig genehmigt und Brückner & Brückner Architekten mit den Planungen beauftragt wurden. Projektverantwortliche sind seit dieser Zeit Barbara Weniger (Brückner & Brückner Architekten) und Josef Köstler (Stadtbauamt). Ab 2022 erfolgten Bestandsaufnahmen und Detailplanungen. 2024 wurde der Bauantrag genehmigt und das Vorhaben im Stadtrat final beschlossen. Mit der Vergabe der ersten Bauaufträge Anfang dieses Jahres kann das Bauunternehmen Josef Bauer nun mit den Sanierungsarbeiten beginnen.
Fertigstellung für Ende 2027 geplant
Die Wiedereröffnung des Luitpold-Theaters ist für Ende 2027 vorgesehen. Dann werden in dem multifunktionalen Gebäude Theateraufführungen, Konzerte, Filmvor-führungen, Ausstellungen, Seminare und Gästeführungen möglich sein. Zudem wird es im ehemaligen Eiskeller eine Bierbrauanlage geben, mit der diese alte Tirschen-reuther Tradition wiederbelebt werden soll.
Die Kosten für die Sanierung des Gebäudes werden auf ca. 7,4 Mio. EUR geschätzt. Gefördert wird das Vorhaben mit rund 3,8 Mio. EUR aus Leader- sowie Bund- und Länder-Städtebauprogrammen. Auch beteiligen sich das MTT mit 150.000 und die Braujuwaren mit 100.000 EUR an dem Vorhaben.
Geschichte des Gebäudes
• Bis 1949: Nutzung als Pferdestall
• 1949 Umbau durch Doro Kühn zu einem Lichtspielhaus, dem Luitpold-Theater
• Im so genannten Musl-Kino dann Filmaufführungen bis 1985
• Leerstand bis 1989 – dann Wiederinbetriebnahme des Kinos durch den Kinobesitzer Michael Neidhardt
• Von 2003 bis 2010 Spielstätte des Modernen Theaters Tirschenreuth
• Aufgabe des Spielbetriebs aus brandschutztechnischen Gründen
• Leerstand bis zum Sanierungsbeginn 2025
Foto 1: Stadt Tirschenreuth / Mirko Streich
BU: Bürgermeister Franz Stahl (r.) mit 2. Bürgermeister Peter Gold (2.v.r.) sowie Peter Brückner (l.) und weiteren Gästen im Theaterfoyer beim Startschuss für den Sanierungsbeginn
Foto 2: Stadt Tirschenreuth / Mirko Streich
BU: Blick von der Empore in den bereits leergeräumten Zuschauerraum
Foto 3: Stadt Tirschenreuth / Mirko Streich
BU: Bürgermeister Franz Stahl (l.) beim ersten „Hammerschlag“. V.r.: Stadtbaumeister Andreas Ockl, Peter Brückner und Barbara Weniger
Foto 4: Stadt Tirschenreuth / Mirko Streich
BU: Auch im Außenbereich deutlich sichtbar: Die Sanierung hat begonnen.