Klettnersturm

Wehrturm in der Stadtmauer, erbaut vor 1330

Der "Klettnersturm" ist das älteste Baudenkmal aus der Zeit der Stadterhebung. Er kennzeichnet das südliche Ende der Stadtmauer.

Aus dem Jahr 1547 (Kaiser Karl V. besuchte in diesem Jahr Tirschenreuth) ist eine "Wachtordnung" erhalten. Hier ist zu entnehmen: "... wachen des Tags zwei und des nachts zwei Mann ... und unter Tags am Tor sechs Mann". Das Tor wurde in der Nacht geschlossen. Von diesem Wehrturm aus konnte die Wache am Wehrgang die Stadtmauer nordwärts begehen.

Maurermeister Balthasar Kolmann erhöhte 1579 den Wehrturm um das Doppelte auf stattliche 33 Meter. Im 18. Jh. verlor der "Klettnersturm" durch die modernen Waffen seine Funktion. Er wurde zum bewohnten Tor-Turm umfunktioniert. Durch die Türmerfamilie Klettner/Glettner bekam er dann seinen Namen.

Zu den Aufgaben des Türmers gehörte die Ausschau nach einem etwaigen Feuerausbruch. Wurde ein Feuer entdeckt, musste kräftig das Feuerhorn geblasen werden und es wurde eine Laterne aus dem Turmfenster gehalten, um die Richtung des Feuers bekanntzugeben.

Als Notwohnung wurden die zwei kleinen Zimmer im Turm noch bis 1972 genutzt. Dreimaliges Gebetsläuten mit der Glocke im Türmchen galt als Mietzahlung.