Tirschenreuth zündet nächste Stufe der Stadtentwicklung

Die Stadt Tirschenreuth hat in den letzten zwanzig Jahren eine deutliche städtebauliche Aufwertung erfahren. Es wurde umfangreich in die Standort- und Freizeitqualität investiert – in der Folge haben sich die Wohn- und Lebensqualität sowie das Image der Stadt sehr positiv entwickelt. Projekte wie die Neugestaltung des Marktplatzes oder das Gartenschaugelände sind Beispiele dieser Entwicklung.

Fachliche Grundlage für alle städtebaulichen Maßnahmen und Projekte zur Verbesserung der örtlichen Standortqualität ist seit dem Jahr 2006 ein sogenanntes Stadtumbaukonzept. Darin wird die Entwicklungsrichtung der Stadt Tirschenreuth auf etwa zehn Jahre vorausgedacht und werden anschließend Maßnahmen und Projekte festgelegt, um die örtliche Wohn- und Lebensqualität immer wieder anforderungsgerecht weiterzuentwickeln. Ausgehend vom ersten Stadtumbaukonzept im Jahr 2006 wurde eine zweite, aktualisierte Fassung im Jahr 2015 wirksam. Diese ist bis heute die Grundlage für städtebauliche Maßnahmen und Projekte in Tirschenreuth. 

Aktualisierung des Konzeptes in 2023

Derzeit laufen nun wieder die vorbereitenden Arbeiten zur Bestandsaufnahme und Bestandsanalyse für eine erneute Aktualisierung dieses Konzeptes, das nun als „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ (ISEK) sowohl die Leitlinien der Stadtentwicklung für die nächsten zehn Jahre als auch daraus abgeleitete Maßnahmen und Projekte festschreiben wird.

Für die Diskussion und Festlegung von anforderungsgerechten Entwicklungszielen der Stadt Tirschenreuth für die nächsten zehn Jahre sind eine genaue Erfassung der Ausgangslage der Stadt sowie die Aufnahme der Anforderungen an die künftige Entwicklung eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Die mit dem Erarbeitungsprozess des ISEK beauftragten Planer Robert Leiner vom Büro iq-Projektgesellschaft und Rainer Heinz vom Büro Heinz Architekt haben deshalb nicht nur vorhandenes Plan- und Datenmaterial gesichtet, sondern auch eigene Bestandsaufnahmen in der Stadt vorgenommen, den städtebaulichen Zustand der Stadt kartiert sowie eine schriftliche Befragung der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Die so entstandene Außensicht der Planer zur Stadt Tirschenreuth soll nun durch die Informationen und das Insiderwissen der unterschiedlichen Akteure und Gruppen vor Ort ergänzt werden.

Expertengespräche im Februar

Das gesuchte örtliche Expertenwissen haben nur diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die in einem bestimmten Themenfeld tätig oder engagiert sind. Deshalb werden zum Abschluss der Bestandsaufnahme verschiedene örtliche Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Interessens- und Lebensbereichen zu sogenannten Expertengesprächen in das Rathaus der Stadt Tirschenreuth eingeladen, um mit den beiden Planern ein Gespräch zu dem Themenbereich zu führen, in dem die Experten tätig oder engagiert sind. Mit diesen Informationen aus der Innenperspektive soll sich das Bild der Planer zur Stadt Tirschenreuth und zur inneren Funktionsweise der Stadt weiter vervollständigen.

 Die Expertengespräche finden gebündelt nach Themenbereichen und ohne Beisein von Vertretern der Stadt Tirschenreuth ab Februar 2023 im Neuen Lernstandort (Historische Fronfeste) statt. Für die unterschiedlichen Themenbereiche ist jeweils ein Zeitraum zwischen 60 und 120 Minuten vorgesehen, in denen ein zwangloses Gespräch zur Ausgangssituation, dem eigenen Erfahrungshintergrund, wahrnehmbaren Veränderungen und künftigen Bedarfen geführt wird. Zudem geht es darum, das Wunschbild zur Zukunft des Themenbereiches aus Sicht der Experten kennenzulernen oder Anforderungen aufzunehmen, die sich aus deren Erfahrung abzeichnen.

 

Foto: Thomas Kujat
BU: Blick auf den Fischhofpark. Das ehemalige Gartenschaugelände ist ein Musterbeispiel für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung.