Zeitungsartikel aus dem "Neuen Tag" vom 1. Juni 2023 (Lena Schulze)

Mit dem Projekt "Zukunft Stadtgrün" gewann die Stadt Tirschenreuth erneut. Beim Sonderpreis des Deutschen Städtebaupreises erhielt der Mühlbachpark eine Belobigung.

Die Stadt Tirschenreuth hat sich mit ihrem Projekt "Stadt im Wasser - Der Blaue Ring" erfolgreich an der Auslobung des Deutschen Städtebaupreises 2023 beteiligt. Ausgelobt wird der Deutschen Städtebaupreis von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. Laut Veranstalter ist es der wichtigste bundesweite Wettbewerb für zukunftsweisende Planungs- und Stadtbaukultur.

80 Projekte im Wettbewerb
Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben: Mit dem Städtebaupreis werden Projekte prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur auszeichnen. Der parallel ausgelobte Sonderpreis dient der Akzentuierung besonders dringlicher Handlungsfelder im Städtebau und in der Stadtplanung, in diesem Jahr zum Thema "Klimaanpassung gestalten". Es wurden insgesamt 80 Projekte, davon 30 im Sonderpreis von der Jury begutachtet und bewertet. Bei der Besichtigung vor Ort Ende 2022 kam das Tirschenreuther Projekt zur weiteren Beratung in die engere Wahl von rund 25 Arbeiten. In einer zweiten Sitzung legte die Jury dann eine Gruppe mit 14 prämierten Arbeiten fest, zu der auch das Projekt "Zukunft Stadtgrün" gehört. Die Preisträger wurden bei der Verleihung am vergangenen Freitag in der Akademie am Pariser Platz in Berlin verkündet.

Stadterneuerung und Klimaschutz
Die Kreisstadt erhielt eine Belobigung in der Kategorie Sonderpreis. Mit dem Konzept "Tirschenreuth - Stadt am Wasser - Der blaue Ring", knüpfe die Stadt Tirschenreuth an die historische Bedeutung der Teichwirtschaft an und verbinde dies intelligent mit den aktuellen Anforderungen an Klimaschutz und Stadterneuerung, hieß es von der Jury. Auf Basis des ehemaligen Gartenschaugeländes beim Fischhofpark soll durch das Projekt in zwei Bauabschnitten - Mühlbachpark und Waldnaabpark - ein blauer und grüner Gürtel um die Altstadt geschaffen werden.

"Tirschenreuth vorne mit dabei"
Der Ring bilde ein räumlich thematisches Gesamtkonzept, das in Wechselwirkung zu verschiedenen sozialen und kulturellen Infrastrukturmaßnahmen steht. Entlang des Rings würden neue Impulse gesetzt und bereits bestehende Nutzungen qualifziert. Die vielschichtige Ansätze der Umsetzung beeindrucken die Jury.

"Es ist schon beeindruckend unter die letzten sechs gekommen zu sein", freut sich Bürgermeister Franz Stahl über die Belobigung. Er hebt hervor, dass sich Tirschenreuth als kleine Kommune gut mit den Großstädten messen könne. "Bei dem deutschlandweiten Wettbewerb als kleine Stadt vorne mit dabei zu sein, ist schon herausragend." Die Kreisstadt habe gezeigt, wie sich auch kleine Städte mit dem Klima-Thema auseinandersetzten und es im Städtebau konstruktiv angehen. "Wir haben in Sachen Grüngestaltung den richtigen Weg eingeschlagen und sind in diesem Bereich sogar beispielgebend", sagte Stahl.

Nach 2020 ehrt die Akademie die Kreisstadt zum zweiten Mal mit einem Deutschen Städtebaupreis. Vor drei Jahren wurde Tirschenreuth bereits für die Revitalisierung der historischen Fronfeste mit einer Auszeichnung bedacht. Für die Gestaltung des Mühlbachparks ist es ebenfalls die zweite Auszeichnung. 2022 gewann die Stadt Tirschenreuth mit dem Projekt "Zukunft Stadtgrün" den Bundespreis "Stadtgrün 2022", den das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen auslobte.

Foto 1: Thomas Hahn
BU: Bürgermeister Franz Stahl bei der Preisverleihung in Berlin

Foto 2: Thomas Hahn
BU: Die Abordnungen der mit einem Sonderpreis ausgezeichneten Städte Freiburg, Hannover, Paderborn, Stuttgart, Ulm und Tirschenreuth auf einen Blick