28. April: Kunst um 3 im MQ mit Jeff Beer

Seine Kunst ist steter Aufbruch, und so flicht Jeff Beer nun einen weiteren Fa-den zwischen seinen Talenten. Bei der neuen Kulturstunde im Tirschenreuther MuseumsQuartier verknüpfen sich Lyrik und Piano zum einstündigen Literatur-Salon am 28. April ab 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„Im Bergland als Schnee“ titelt die unveröffentlichte Lyriksammlung von Jeff Beer, zu deren Rezitation der Kreateur spontane Interludien am Klavier improvisieren möchte. Das ist neu. Ein kleines Wagnis nur, denn Jeff Beer, geboren 1952 in Mit-terteich/Oberpfalz, ist als Musiker, Komponist, Maler, Graphiker, Fotograf, Bildhauer und Autor eine herausragende Mehrfachbegabung der Gegenwartskunst. Er studierte Klavier, Komposition und Perkussion an der Staatlichen Musikhochschule in Würzburg, erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. ein Doppelstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes und den Bayerischen Staatspreis für Musik. Hinzu kommt ein Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Auch wirkt er seit über zwanzig Jahren als Dozent beim Internationalen Sommersymposion für Komposition und Perkussion in Trstenice-CZ.

Seit der Entdeckung seiner bildnerischen Arbeiten durch die Berliner Galerie Folker Skulima im Jahre 1985 wird sein umfangreiches bildnerisches Schaffen in zahlreichen Ausstellungen international gewürdigt, u.a. in Berlin, Bonn, Bremen, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München, Hamburg, Nürnberg, Stockholm, Basel, New York, Chicago, Osaka, Paris, Rennes, Prag, Brünn, Klotzko, Opava, Moskau, Sankt Petersburg, Krasnojarsk, Ekaterinenburg, Kaliningrad, Nizhnij Novgorod, Wladiwostok. 

Jeff Beers Schreiben setzt Mitte der Siebziger Jahre ein. Seine Texte erscheinen in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien, u.a. mit Übertragungen und Veröffentlichungen ins Englische, Französische und Russische. Das renommierte KURSBUCH bringt 2018 seine größere Prosa „Singen in die eigene Faust“ – das literarische Kaleidoskop einer Oberpfälzer Jugend in den späten Sechzigern. Subjektiv, raumgreifend und klangvoll ist das Schreiben von Jeff Beer. Die einleuchtende Vermählung mit dem Piano erlebt das Wort bei „Kunst um 3“ in Tirschenreuth. 

Durch die langjährige Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten künstlerischen Ausdrucksformen hat sich Jeff Beer ein Verknüpfungspotential geschaffen, dass sein Werk zunehmend prägt. Nach diversen Studienaufenthalten in Paris, New York und Sankt Petersburg lebt und arbeitet Jeff Beer heute in Gumpen/Landkreis Tirschenreuth, wo er ein vormals verlassenes Gehöft zu einem Ort der Begegnung, des Dialogs, einem Fokus für Kunst, Musik und Sprache umgestaltet.

Foto: Sibylle Hoessler

BU: Porträt Jeff Beer