Lernstandort Tirschenreuth für den Deutschen Städtebaupreis nominiert

Unter 139 Einsendungen zum Deutschen Städtebaupreis 2020 wurde unter anderem die ehemalige Fronfeste in Tirschenreuth für eine Auszeichnung nominiert. Seit 40 Jahren lobt die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung e.V. in Zusammenarbeit mit der Wüstenrot Stiftung den begehrten Preis für zukunftsweisende Planungs- und Stadtbaukultur aus. Das Denkmal wurde von Brückner & Brückner Architekten mit Sitz in Tirschenreuth und Würzburg innerhalb von zwei Jahren vom Kellergewölbe bis zum Dach saniert und das Außenareal neugestaltet.

Prämiert werden städtebauliche Projekte, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur sowie zur räumlichen Entwicklung im städtischen und ländlichen Kontext auszeichnen. Dabei sollen die Projekte den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung tragen wie den Herausforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raumes, dem sparsamen Ressour-cenverbrauch sowie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege.

„Mit der Revitalisierung des leerstehenden innerstädtischen Areals wurde ein wichtiger Stadtbaustein im Herzen von Tirschenreuth verwirklicht – und konnte neues Leben in das historische Gebäude einziehen. Denn durch das Städtebauförderprogramm ‚Leerstandsoffensive Bayern‘ wurde das nicht mehr genutzte Gebäude, in dem sich vorher eine Polizeidienststelle befand, zu einem Lernstandort für die Hochschulen Regensburg und Landshut ausgebaut“, so Peter Brückner von Brückner & Brückner Architekten. Zusätzlich sei es gelungen, sagte der Architekt weiter, das bisher komplett abgeschottete Polizeiareal als barrierefreie Verbindung zwischen Marktplatz und Gartenschaugelände weiterzuentwickeln.

Begehbares historisches Dokument

Brückner & Brückner Architekten bauten in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Stadt Tirschenreuth die ehemalige Fronfeste zu einem „begehbaren historischen Dokument“ aus, welches die vergangene Geschichte erzählt und zeitgemäß interpretiert. Im Zuge dessen wurden unter anderem verschüttete Gewölbekeller freigelegt – und entstanden ein Stadtbalkon sowie viel-fältige Aktionsflächen für unterschiedliche Veranstaltungen: nutzbar für die Studierenden, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sowie deren Gäste.

Preisverleihung am 23. April

„Wir freuen uns sehr, dass sich neben Städten wie München, Berlin, Regensburg, Bremen und Frankfurt auch Tirschenreuth für den Deutschen Städtebaupreis qualifiziert hat. Die große Preisverleihung findet online am 23. April 2021 aus der Akademie der Künste in Berlin statt. Dort werden die insgesamt zehn nominierten Projekte für den Städtebaupreis vorgestellt und die finalen Preisträger nach dem ‚Oscar-Prinzip‘ bekanntgegeben“, informiert Bürgermeister Franz Stahl.

Weitere Informationen unter www.staedtebaupreis.de

Foto: Stadt Tirschenreuth

BU: Die Planer und Initiatoren vor der sanierten Fronfeste. V.l.: Stadtbaumeister Andreas Ockl, Franz Stahl, Kämmerer August Trißl, Landschaftsarchitektin Gisela Fanck-Reiter und Peter Brückner