Bürgerversammlung: Stadt steht wieder vor großen Aufgaben

Tirschenreuth (pg). Bei den fünf Bürgerversammlungen in Tirschenreuth und den Gemeindeteilen stellte Bürgermeister Franz Stahl zahlreiche Projekte vor, die in den kommenden Monaten angepackt werden. Zur Sprache kamen auch Maßnahmen, die bereits im letzten Jahr auf der Agenda standen, sowie viele Zahlen über die Struktur der Stadt.

Zukunftsorientierte Stadt

Tirschenreuth, so Stahl, sei eine zukunftsorientierte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum der Region angesichts von rund 4400 Arbeitsplätzen in florierenden Unternehmen und Betrieben. Auch gebe es deutlich mehr Ein- als Auspendler. Dennoch sei die Einwohnerzahl zurückgegangen, obwohl mehr Zu- als Wegzüge zu verzeichnen sind. Grund ist die hohen Zahl der Sterbefälle (150) gegenüber den Geburten (62) liege.

Zielgerichtete Arbeit im Stadtrat

Ein besonderes Lob galt den Mitgliedern des Stadtrats. Franz Stahl sprach von einer parteiübergreifenden, zielgerichteten Arbeit. Weit über 90 % der Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Der Stadtrat und seine Ausschüsse behandelten im vergangenen Jahr insgesamt 425 Punkte, also eine enorme Themenfülle.

„Technisches Rathaus“

Wichtigste Aufgabe sei die Stadtplanung und Stadtentwicklung. Grundlage hierfür sei das Integrierte Stadtentwicklungskonzept. Große Aufgaben würden wieder vor der Stadt liegen, so der Bürgermeister. So gebe es Sanierungen beim Areal der Volksbank an der Bahnhofstraße und am OTH-Standort „Alte Polizei“ in der Altstadt. Erworben wurde mittlerweile das Ruffing-Anwesen am oberen Marktplatz. Die Pläne sehen  die Unterbringung von Bauamt und Kämmerei vor. Eine neue Heimat werden hier auch die Tourist-Info sowie eine Servicestelle der Stadtwerke finden. Im unteren Bereich zur Schmellerstraße finden künftig die Sitzungen des Stadtrats statt. Wichtig für Kirchenbesucher und Gäste ist auch der Einbau einer öffentlichen, behindertengerechten Toilettenanlage. Als „technisches Rathaus“ bezeichnete Franz Stahl das künftige Verwaltungsareal. Der Rathauschef informierte auch über den Sachstand bei den Projekten Neues Feuerwehrhaus und ehem. Polizeigebäude als Standort des Studiengangs „Soziale Arbeit“ der OTH Regensburg.

Gartenschau 2022 in Tirschenreuth?

Nach der Bewerbung für die Gartenschau 2022 warte man nun gespannt auf die Entscheidung, welcher Bewerber den Zuschlag bekommt. Bekanntlich hatten sich neben Tirschenreuth auch Freyung und Bad Reichenhall beworben. Angesichts des überzeugenden Konzepts „360°“ und der Tatsache, dass nur noch fünf Jahre bis zur Realisierung bleiben, sieht Stahl sehr gute Chancen für seine Stadt. „Wir haben die Fachkompetenz und haben die schon unter Beweis gestellt“, so der Bürgermeister. Die Entscheidung ist für Anfang März angekündigt.

Gesicherter Krankenhausstandort

Eine wichtige Frage bei Neubürgern sei die medizinische Versorgung. Franz Stahl betonte hier besonders die Erweiterung des Krankenhauses. Die Kliniken Nordoberpfalz AG wird hier in den nächsten Jahren rund 28 Millionen Euro investieren. Dies bedeute auch, so Stahl, dass der Krankenhausstandort Tirschenreuth gesichert sei. Auch Fachärzte aller Fachrichtungen gebe es in der Stadt, deren Bürger somit bestens versorgt seien.

Tourismus und Kultur

Im Tourismusbereich berichtete der Bürgermeister von weiterhin steigenden Übernachtungszahlen. Ein besonders erfolgreiches Angebot seien die mittlerweile 17 verschiedenen Themenführungen. Im vergangenen Jahr habe es 111 Führungen mit 2119 Teilnehmern gegeben, eine wahrlich stolze Zahl. Dies sei in erster Linie auf das große Engagement der zertifizierten Stadtführer zurückzuführen. Im kulturellen Bereich stehe die erneute Aufführung des „Oberpfälzer Jedermann“ im Vordergrund. Für die Regie wurde Stefan Tilch, der Intendant des Landestheaters Niederbayern, verpflichtet. Premiere ist am 21. Oktober im Kettelerhaus.

Engagement in den Gemeindeteilen

Auch in den Gemeindeteilen sei man wieder aktiv gewesen, berichtete Franz Stahl. Größere Maßnahmen waren die Sanierung der Kapelle in Wondreb und der Bau einer neuen Brücke über den Gründlbach in Kleinkonreuth. Aktuell steht in Hohenwald die Sanierung des Hüthauses an, wobei Stahl die Bereitschaft der Hohenwalder zu Eigenleistungen besonders hervorhob. In allen Gemeindeteilen seien außerdem die notwendigen Unterhaltungsarbeiten geleistet worden.

Geregelte Finanzen

Den Abschluss des Bürgermeister-Reports bildeten wie immer die Finanzen. Hier wies Franz  Stahl darauf hin, dass die Verschuldung deutlich zurückgefahren werden konnte und derzeit rund 13,2 Millionen Euro beträgt. Vor vier Jahren lag man hier, auch bedingt durch die damalige Gartenschau, noch bei 18,8 Millionen Euro. Stahl verhehlte nicht, dass die Stabilisierungshilfe des Freistaates Bayern von über 7 Millionen € in den letzten Jahren natürlich erheblich zur Konsolidierung beigetragen habe. Zudem seien steigende Gewerbesteuereinnahmen zu verzeichnen. Der Haushalt für das laufende Jahr, so Stahl, werde im April im Stadtrat beschlossen.